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Leitbild 2003
Ausgangslage
In der Deutschschweiz existieren vor allem an Orten mit festen Bühnen Besucherorganisationen. Diese Theatervereine, Theaterclubs und Theatergemeinden veranstalten Einführungen, Besuche von Proben, Künstlergespräche und vieles andere, um das Publikum für die Vorstellungen zu gewinnen. Sie sorgen für günstige Konditionen um den Theaterbesuch zu erleichtern. Sie sind mit ihren Theatern verwurzelt und unterstützen diese auf vielfältigste Weise. Trotz unterschiedlicher Struktur, Grösse und Aufgabenstellung verfolgen alle diese Organisationen ein Ziel. Sie sind bestrebt
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Das Publikum für die Theater zu interessieren
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Die Theater zu unterstützen
Das gemeinsame Ziel legt nahe, dass ein Erfahrungsaustausch unter diesen Vereinen wertvoll ist. Diese Erkenntnis führte vor Jahrzehnten zur Gründung der Vereinigung Theatervereine der Schweiz, der zur Zeit acht Vereine angehören.
Zweck der Vereinigung Theatervereine der Schweiz
In den Statuten ist folgender Zweck festgelegt:
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Erfahrungs-, Gedanken- und Informationsaustausch
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Vertretung gemeinsamer Interessen gegenüber Dritten
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Durchführung gemeinsamer Aufgaben
Heutiger Stand
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Der Zweck der Vereinigung ist immer noch gültig. Die Situation der Theater wird nicht einfacher, um so wichtiger ist der Gedankenaustausch.
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Die Möglichkeit elektronischer Informationsbeschaffung ersetzt nicht die direkt zugestellten Informationen über die Aktivitäten der einzelnen Vereine.
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Jeder Verein sucht immer wieder neue Wege, um die Mitglieder d.h. die Theaterbesucher für Aufführungen zu interessieren und umgekehrt, die Theater für ihr Publikum zu gewinnen. Der Austausch über diese Aktivitäten liefert Ideen für die eigene Arbeit.
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Persönliche Begegnungen und Kontakte sind für den Erfahrungsaustausch unerlässlich.
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Die Erfahrung zeigt, dass der Informationsaustausch auf informellen Wegen meist nicht lange aufrechterhalten werden kann. (Wechsel im Vorstand usw.). Es braucht Strukturen, die den Informationsfluss und die Kontakte gewährleisten: gegenseitige Einladungen zu Veranstaltungen, Generalversammlungen usw.
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Die Delegierten- und Präsidentenversammlung der Vereinigung sind eine wichtige Plattform, um sich kennen zu lernen, mitzuteilen und sich über die Theatersituation in der Schweiz informieren zu lassen. Die Vereinspräsidenten vermitteln oft ein anderes Bild über ihr Theater als die Presse und die Theaterleute. Auch Vorträge und Diskussionen stehen auf dem Programm.
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Die Vernetzung und Solidarität spielt innerhalb der Vereinigung. Es geht nicht um materielle aber ideelle Unterstützungen.
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Im Vordergrund steht nicht der direkte Nutzen für das einzelne Theatervereinsmitglied. Es sind die Vorstandsmitglieder, die durch den Gedankenaustausch profitieren, neue Ideen erhalten und immer wieder motiviert werden.
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Gegenüber Dritten (zum Beispiel dem Bühnenverband) ist es effektvoller als Vereinigung und nicht als einzelne Vereine aufzutreten. Die Vereinigung ist der Ansprechpartner für gesamtschweizerische kulturelle Verbände.
Vereinfachung der Strukturen der Vereinigung
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Jeder Vereinspräsident ist zugleich Vorstandsmitglied in der Vereinigung.
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Die Geschäftsstelle wird aufgehoben. Die Aufgaben der Geschäftsstelle wie Rechnungsführung, Protokolle, Korrespondenz usw. werden auf die Vorstandsmitglieder aufgeteilt, teilweise rotierend.
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Der Jahresbericht wird vereinfacht.
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Die Mitgliedschaft bei der EATO (Europäische Arbeitsgemeinschaft der Theaterbesucherorganisationen) wird beibehalten, um auch internationale Kontakte zu knüpfen.
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Auslandsreisen werden aber nicht mehr vergütet. Vorstandsmitglieder können auf eigene Kosten an EATO Sitzungen oder Tagungen teilnehmen.
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Diese Massnahmen erfordern vorläufig keine Anpassung der Statuten
Mitgliederbeitrag
Der Mitgliederbeitrag beträgt künftig für alle Vereine unabhängig von ihrer Grösse chf. 50.00.
Gewinnung neuer Mitglieder
Theatervereine als Besucherorganisationen sind fast ausschliesslich in der Deutschschweiz aktiv. Es ist wichtig, dass diese Theatervereine, -clubs oder –gemeinden die Kontakte intensivieren. Es ist ein Wunsch und Bedürfnis der Vereinigung, die ausgetretenen Theatervereine als Mitglieder wieder zurückzugewinnen.
Neuausrichtung der Vereinigung
Oben sind die Vorteile der Vereinigung dargelegt, wie sie sich heute anbieten. Es ist aber wichtig, dass die einzelnen Theatervereine selber formulieren, was sie von einem Dachverband erwarten, welche Visionen sie für einen gesamtschweizerischen Zusammenschluss haben. Diese Neudefinition soll jedoch in Zusammenarbeit mit den Theatervereinen erfolgen, die zur Zeit nicht mehr der Vereinigung angehören. Diese Vereine werden inzwischen teilweise von neuen Präsidien und Vorstandsmitgliedern geführt, oft von jüngeren Leuten. Für diese ist es wichtig, dass sie nicht in einen Dachverband mit fest gefügten Strukturen eintreten, sondern ihre eigenen Ideen und Vorstellungen einbringen können. Die sich daraus ergebenden Synergien sollen vermehrt genutzt werden.
Unser Angebot zur Mitarbeit für diese Vereine besteht in einer „offenen“ Vereinigung mit wenig Verpflichtungen und Kostenfolgen, an deren Neustart sie massgeblich mitwirken können.
Luzern, 9. November 2002
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